Gejammer ist Gift für das Image

Klick-Ok hats gemacht

Schlimmer hätte es auch Favre nicht verbocken können. Geschäftsführer und Mitspieler jammern über einen verlorenen Zweikampf, der den Aggressive Leader Emre #Can, so weich gespült zurücklässt, dass Can selbst das nicht kommentieren möchte. Haben die Dortmunder mit viel Mühe versucht, ihr Image des Weichei-Fussballs mit der fehlenden Mentalität unter Lucien Favre abzulegen, haben sie sich mit dem Gejammer wieder an den Anfang der Entwicklung gebeamt.

Zur Erinnerung: Der als Leichtgewicht eingeordnete Leroy Sané führt im Mittelfeld einen Zweikampf gegen den Italien- und Englanderprobten Emre Can, der von den Dortmundern extra geholt wurde, um mehr körperliche Präsenz zu zeigen. Ein Zweikampf ohne Ellenbogen im Gesicht, mit angelegten Armen, ohne Grätsche.

Wer die Entwicklung von Sané verfolgt, für den ist nicht verwunderlich, dass Sané den Ball erobert und damit einen erfolgreichen Angriff einleitet. Sané arbeitet gerade in diesem Bereich intensiv und kontinuierlich. Als Ergebnis steht er fast konstant in der Startelf und verdrängt dabei Kaliber wie Serge Gnabry.

Markenbotschafter Reus wäre sicher gut beraten, nicht in die Kameras zu jammern und Benachteiligung heraufzubeschwören. Er ist derjenige, der das Gerede über die fehlende Mentalität nicht mehr hören konnte und nun die besten Argumente liefert, dass genau diese Mentalität fehlt, wenn man einen Zweikampf als Foul deklariert, weil er ja eigentlich nicht verloren werden konnte.

Man muss Sané ein Kompliment machen. Er hat stets an sich gearbeitet, sich weiterentwickelt. Ohne sich über die anfangs zahlreichen Auswechslungen zu beschweren, ohne auf die zahlreichen Diffamierungen der Fans in den sozialen Netzwerken zu reagieren. Die passende Antwort gibt er in einem großen Spiel, die für den Verlauf des Spiels und medial zur Schlüsselszene wurde.

Spieler, Trainer und Management leisten hier unter der allgegenwärtigen Aufsicht der Medien und der Fankommentare großartige Arbeit. Das stärkt das bärenstarke Image, die allgegenwärtige Präsenz, die Marke mia-san-mia und sorgt für konstant hohe Leistung und Umsatz.

Mentalitätsmonster.

© Gemaco, Autor: Rainer Zajonz